Wie stehen Sie zur PEG bei Demenzpatienten?
Mit PEG ist eine Sonde gemeint, die direkt in den Magen (also durch die Bauchdecke) führt. Man hat dann die Möglichkeit, Sondenflüssigkeit unter Umgehung des Mundes zu verabreichen.
Eine klare Indikation ist der Folgezustand eines Schlaganfalles, bei dem die Patienten eine vorübergehende Schluckunfähigkeit davongetragen haben. Hier stellt die PEG häufig die einzige Möglichkeit der Ernährung dar. Außerdem behindern bestimmte Tumore im Halsbereich den Schluckakt. Eine Chemotherapie / Strahlentherapie kann die Schleimhaut des Mundes / der Speiseröhre so schwer schädigen, dass das Schlucken unmöglich wird. Auch hier kann man vorübergehend mit einer PEG gut helfen.
Wenn ein Demenzkranker aufgrund der Schwere der Demenz nicht mehr schlucken kann, so wäre die Ernährung über die PEG sicher nicht nur vorübergehend. Mittlerweile gibt es mehrere Untersuchungen, die übereinstimmend zeigen, dass demenzkranke Patienten nicht von einer künstlichen Ernährung profitieren. Diese Aussage gilt für eine Lebensverlängerung, für eine Verbesserung der Lebensqualität, für die Vermeidung von Aspirationen, Vermeidung von Dekubitalgeschwüren („aufliegen“), die Verhinderung von Lungenentzündungen und weiteren Ereignissen.
Wenn also bei Dementen weder die Lebensqualität besser noch das Leben länger wird, so gibt es keine Indikation für die PEG.
Cicely Saunders, eine englische Ärztin und Begründerin der Palliativmedizin, brachte es auf den Punkt: „Die Patienten sterben nicht, weil sie nicht essen, sondern sie essen nicht, weil sie sterben.“