Warum der Konsum von Stimulanzien generell schädlich ist
Thema des Monats August 2016
Hellwach und vor Energie strotzend, dieses Gefühl wird wohl von den meisten Menschen als angenehm empfunden. Stimulanzien wie Amphetamin, Crystal Meth, Kokain oder Ecstasy versprechen genau das: Sie wirken aufputschend und vermitteln das Gefühl von Stärke und Selbstbewusstsein oder verstärken das Gefühl der Nähe zu anderen Menschen. Doch der schnelle Kick hat seine Schattenseiten, die gerne unterschätzt werden.
Aus Sicht des Forschers Andrew Parrott ist die Sache klar: Stimulanzien mögen zwar kurzfristig die Stimmung heben, sie tun dies aber auf Kosten längerfristiger psychischer und körperlicher Beeinträchtigungen. Zwar wüssten die meisten Menschen, dass der chronische Konsum von stimulierenden Drogen nicht gesund ist. Allerdings würde auch der Glaube vorherrschen, dass beispielsweise der gelegentliche Konsum von Ecstasy als Partydroge sicher sei. Parrott macht in seinem Artikel jedoch deutlich, dass Stimulanzien generell eine Gesundheitsgefahr darstellen, die häufig unterschätzt wird.
Grundsätzlich gilt:
Stimulanzien wie Amphetamin, Methamphetamin (Crystal Meth), Kokain, Ecstasy oder Nikotin führen dem Körper keine Energie zu, sondern nötigen ihn, seine Energiereserven auszubeuten. Parrot spricht auch von Überstimulation.
Durch die künstlich dauerhafte Aktivierung des Sympathikus (Teil des Nervensystems, der unseren Körper in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt ) werden die Erholungszeiten des Körpers verkürzt, die normalerweise für Reparaturprozesse notwendig sind.
Aufgrund der Überstimulation beim Stimulanzienkonsum braucht der Körper entsprechend lange für die Erholung. Befragungen unter Ecstasy-Konsumierenden haben aufgezeigt, dass sie sich nach dem Konsum oft depressiv fühlen und Schlafprobleme erleben. Oft dauert es bis zu einer Woche, bis sich die Stimmungslage und der Schlafrhythmus wieder auf einem normalen Niveau einpendeln.
Schon der Gelegenheitskonsum von Stimulanzien stört das psychische Gleichgewicht. Häufiger Konsum von Amphetaminen, Kokain oder Ecstasy zieht jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit negative Folgen nach sich. So steht langfristiger Ecstasykonsum in Zusammenhang mit Gemütsstörungen wie Depressionen. Typische Folgen des Langzeitkonsums von Stimulanzien wie Amphetamine oder Kokain sind zudem Angstzustände und innere Unruhe, begleitet von Zittern oder stereotypen, also sich ständig wiederholenden Handlungen. Wahnvorstellung und Halluzinationen sind ebenfalls typische Folgen dauerhaften Stimulanzienkonsums.
[aus dem Drugcom-Newsletter vom 01.03.2016]