Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen
Thema des Monats Februar 2007
Die häufigste Todesursache in Deutschland sind Herz-Kreislauferkrankungen.
Verschiedene Risikofaktoren tragen zum Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, bei.
Die 4 Risikofaktoren großer Bauchumfang, veränderte Blutfettwerte, hohe Blutzuckerwerte und hoher Blutdruck erhöhen jeder für sich allein dieses Risiko. Treten mehrere Faktoren gemeinsam auf, erhöht sich dieses Risiko um ein Vielfaches.
Bauchumfang
Während man noch bis vor kurzem den Body Mass Index (Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße) zur Beurteilung des Übergewichts herangezogen hat, schaut man heute nach dem Bauchumfang. Inzwischen weiß man nämlich, dass es vor allem auf die Fettverteilung im Körper ankommt (Fett ist nicht gleich Fett). Das innere Bauchfett ist hormonaktiv und beeinflusst das Herz-Kreislaufrisiko deutlich stärker als das Fett an anderer Stelle.
Ab einem Bauchumfang von 88 cm bei Frauen bzw. 102 cm bei Männern besteht ein deutlich erhöhtes Risiko.
Veränderte Blutfettwerte
Das „gute“ Cholesterin (HDL) schützt das Herz, da es Cholesterin aus den Gefäßen zur Leber transportiert, wo es abgebaut wird. Ein Zuviel an „schlechtem“ Cholesterin (LDL) lagert sich in den Gefäßen ab und verstopft diese letztlich. Die Triglyceride sind in hoher Konzentration ebenfalls schädlich.
Ein HDL unter 50 mg/dl (Frauen) bzw. unter 40 mg/dl (Männer) und Triglyceride über 150 mg/dl erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen.
Übrigens hat das Innere Bauchfett auch einen direkten Einfluss auf das Verhältnis der Blutfettwerte zueinander.
Hohe Blutzuckerwerte
Die Wahrscheinlichkeit, einen „Altersdiabetes“ zu entwickeln, nimmt bei einem hohen Anteil des Inneren Bauchfetts (also mit einem großen Bauchumfang) um ein Vielfaches zu.
Um das Risiko zu mindern, müssen normale Blutzuckerspiegel angestrebt werden (hilfreich kann dabei das HbA1c = der Durchschnittsblutzuckerspiegel in den letzten ca. 4 Wochen sein).
Hoher Blutdruck
Es ist allgemein akzeptiert, dass ein Blutdruck von 140/90 mmHg altersunabhängig die obere Grenze eines normalen Blutdrucks darstellt. Ab 140/90 steigt das Herz-Kreislaufrisiko.
Zwischen Bauchumfang und hohem Blutdruck besteht ebenfalls ein enger Zusammenhang.
Neben diesen 4 Risikofaktoren gibt es weitere individuelle Faktoren, die das Herz-Kreislaufrisiko erhöhen. Diese sind Rauchen, eine familiäre Häufung von Herz-Kreislauferkrankungen und Stress.
Zusammengefasst kann man also festhalten, dass der zu große Bauchumfang ein entscheidendes Problem bei der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen darstellt. Abnehmen bessert Ihren Blutdruck, Ihre Blutzuckerwerte, Ihre Blutfettwerte und reduziert Ihr Herz-Kreislaufrisiko. Wer erfolgreich und auf Dauer abnehmen will, muss seine Ess- und Lebensgewohnheiten verändern. Kurzfristige Radikalmaßnahmen bringen nichts.