Protonenpumpenhemmer

Thema des Monats September 2016

Protonenpumpenhemmer (PPI) wie das Omeprazol oder das Pantoprazol werden u.a. zur Behandlung der Magenschleimhautentzündung, des Sodbrennens, der Speiseröhrenentzündung und der Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre eingesetzt. Häufig setzt man die Substanzen auch als Magenschutz ein (z.B. im Rahmen einer Therapie mit Diclofenac). Außerdem erhalten die meisten Pat., die in einer Klinik stationär aufgenommen werden, PPI. Durch diese Maßnahme hat sich die Auftretenshäufigkeit von stressbedingten Magengeschwüren deutlich reduziert.

Ein erhebliches Problem ist das sogenannte Rebound-Phänomen. Setzt man PPI abrupt ab, können durch die vermehrte Sekretion der Magensäure starke Beschwerden entstehen, die zu einer verlängerten PPI-Einnahme führen. Häufig entsteht aus diesem Phänomen sogar eine Dauereinnahme.

Die Dauertherapie erhöht jedoch das Osteoporoserisiko, begünstigt Clostridieninfektionen und Lungenentzündungen. Außerdem kommt es zu Resorptionsstörungen und dadurch z.B. zu einem Abfall des Magnesiumwertes (der wiederum Beinkrämpfe begünstigt).

Daher sollte man mit dieser Medikamentengruppe vorsichtig umgehen. Die Therapie sollte nie abrupt, sondern nur schrittweise beendet werden. Ggf. kann man auch die Einnahme alle 2 – 3 Tage versuchen. Möglich ist auch eine bedarfsadaptierte Therapie (Tabletteneinnahme dann, wenn man Beschwerden wie Sodbrennen bemerkt; oder wenn man weiß, dass man bei einer Geburtsfeier 2 Gläser Sekt und eine schöne Torte zu sich nimmt und dies erfahrungsgemäß schlecht verträgt).