Diabetes mellitus
Thema des Monats Juli 2005
Über die Nahrung bekommt unser Körper die Energie, die er zum Leben braucht. Um die Nahrung verwerten zu können, wird sie in kleine Bausteine aufgespalten. Diese kleinen Bausteine können dann in die Zellen aufgenommen und verbrannt werden. Besonders wichtig ist dabei ein Zuckermolekül, die Glucose.
Damit die Zelle Glucose aufnehmen kann, benötigt sie das Hormon Insulin. Dabei wirkt Insulin wie ein Schlüssel, mit dessen Hilfe die Glucose in die Zelle kommen kann. Bei Diabetikern ist dieser Weg versperrt. Entweder gibt es einen Insulinmangel oder Insulin wirkt nur ungenügend. Als Folge davon steigt der Zuckerspiegel im Blut an.
Bei hohen Blutzuckerspiegeln wird auch Zucker im Urin ausgeschieden. Ohne Behandlung fühlen sich Diabetiker müde und schlapp. Oft haben sie vermehrten Durst, müssen häufig Wasser lassen, empfinden Juckreiz und neigen zu Infektionen. Bei längerer Nichtbehandlung bzw. ungenügender Behandlung drohen ernste Folgeerkrankungen (Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beine, Nierenerkrankungen bis hin zur Dialyse, Augenerkrankungen bis hin zur Blindheit, Erkrankungen der Nerven mit Gefühlsstörungen, brennenden Schmerzen besonders der Fußsohlen).
Typ 1-Diabetes
Oft sind bereits sehr junge Menschen von dieser Verlaufsform betroffen (in Deutschland ca. 500.000 Menschen). Hier liegt ein Insulinmangel vor. Ursächlich sind neben genetischen Faktoren möglicherweise auch Virusinfekte. Nach der Diagnosenstellung muss mit einer Insulintherapie begonnen werden.
Typ 2-Diabetes
Vor allem durch Überernährung (also einem Überangebot an Fett und Eiweiß) werden die Zellen allmählich unempfindlich für die Insulinwirkung (in Deutschland ca. 6 Millionen Betroffene). Zu Beginn der Erkrankung ist es oft möglich, durch Gewichtsreduktion, Diät und körperliche Aktivität die Zellen für Insulin wieder empfindlich zu machen. Später kann man die Situation durch bestimmte Medikamente verbessern. Es kann aber auch sein, dass irgendwann Insulin gespritzt werden muss. Hypoglykämie (Unterzucker) Wenn Sie nach der Einnahme blutzuckersenkender Tabletten bzw. nach dem Spritzen von Insulin Mahlzeiten weglassen, reduzieren oder zu lange hinausschieben, oder eine körperlich ungewöhnlich anstrengende Tätigkeit durchführen, kann eine Unterzuckerung auftreten. Typische Symptome sind: Nervosität, Kopfschmerz, Schwindel- und Schwächegefühl, kalter Schweiß, Heißhunger, Benommenheit, Bewusstlosigkeit. Daher sollten Sie immer Traubenzucker bei sich haben (oder Sie trinken ein Glas Cola (nicht light)). Hyperglykämie (Überzuckerung) Wenn man die Behandlung mit Tabletten oder Insulin unterbricht, oder zu wenig Insulin spritzt, oder inadäquat viel isst, oder aber sich eine fieberhafte Erkrankung zugezogen hat, kann der Blutzucker ansteigen. Typische Symptome sind: starker Durst, Sodbrennen, beschleunigte und vertiefte Atmung, schneller Puls, Kopfschmerzen , trockene und gerötete Haut, vermehrte Urinausscheidung, Benommenheit bis hin zum Koma.
Ziele einer guten Einstellung
- HbA1c unter 7 %
- Normalgewicht
- Schwere Unterzuckerungen vermeiden
- Keine Zuckerausscheidung im Urin