Darmkrebsfrüherkennung
Thema des Monats März 2006
Der Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs (das colorektale Carcinom) stellt in Deutschland die zweithäufigste Krebstodesursache dar.
Seit einiger Zeit werden zwei verschiedene Untersuchungsmethoden der Früherkennung angeboten:
1. Der Papierstreifentest (Hämoccult)
Dabei wird der Stuhlgang über drei Tage auf minimale, mit dem Auge nicht sichtbare Blutspuren untersucht. Blut im Stuhl kann viele Ursachen haben, wie z. B. Blutungen aus Hämorrhoiden. Ein positiver Test ist somit kein Beweis für ein Carcinom. Ein negativer Test, das heißt kein Blut im Stuhl, ist aber auch kein sicherer Beweis dafür, dass kein Dickdarmkrebs vorliegt. Ein Tumor kann bluten, muss er aber nicht.
2. Die Darmspiegelung (Koloskopie)
Ab dem Alter von 55 Jahren nimmt die Häufigkeit von Darmkrebs deutlich zu. Das Risiko, in den nächsten 25 Jahren an einem Darmkrebs zu sterben, liegt ab einem Alter von 55 Jahren bei 1:33 (also 1 von 33 Personen stirbt daran.)
Die Koloskopie umfasst eine vollständige Untersuchung des gesamten Dickdarms. Dabei können sogar sehr frühe Vorstadien (die sogenannten Polypen) eines möglichen Dickdarmkrebses festgestellt und sofort entfernt werden. Es dauert mindestens 5 bis 10 Jahre bis aus Polypen Krebs entstehen kann. Bis zum Wachstum des Dickdarmkrebs und ersten Beschwerden können dann nochmals bis zu 10 Jahre vergehen. Darum reicht auch eine Darmspiegelung alle circa 10 Jahre aus, um eine mögliche Krebsentwicklung rechtzeitig zu erkennen. Wenn die Polypen restlos abgetragen sind, kann aus ihnen kein Krebs mehr entstehen.
Das Koloskop, ein dünner, biegsamer Schlauch, wird in den After eingeführt und Stück für Stück im Darm nach oben geschoben. An der Spitze des Schlauchs befindet sich eine kleine Kamera, mit der der Arzt den Darm genau untersuchen kann. Mit einer kleinen Schlinge ist es möglich, Polypen bei der Untersuchung problemlos und schmerzlos zu entfernen. Damit der Untersucher überhaupt etwas sehen kann, ist es erforderlich, dass Ihr Darm vollständig entleert ist. Hierfür ist es notwendig, eine Woche vor der Untersuchung auf schwere Kost zu verzichten und einen Tag vor der Untersuchung ein Abführmittel einzunehmen. Gefahren der Darmspiegelung sind gelegentliche leichte Blutungen. In ganz seltenen Fällen kann es zu schweren Komplikationen wie dem Durchstechen des Darms kommen. Dieses Risiko ist geringer als 1:10.000.
Insofern macht es Sinn, dass Sie sich mit diesem Thema auseinander setzen.
Sehr gerne können Sie sich hierzu nochmals in allen Einzelheiten von mir beraten lassen.