Bettwanzen
Thema des Monats Mai 2019
Bettwanzen sind dunkelbraun und 4-5 mm lang. Wenn sie sich vollgesogen haben, können sie bis 9 Millimeter groß sein. Ihre Flügel haben sie verloren (d.h. sie krabbeln zu ihrem Opfer), die Augen sind verkümmert. Durch ihre oval-flache Form können sie sich in engen Ritzen gut verstecken.
Der Hauptwirt ist der Mensch. Haustiere, Nager und Geflügel können aber durchaus als Nebenwirte fungieren.
Früher hat man Bettwanzen vor allem in Touristenzentren und Massenunterkünften angetroffen. Heutzutage findet man sie aber auch in Studentenwohnheimen, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Flüchtlingsunterkünften. Anzutreffen sind sie aber auch in Zügen, Bussen, Kreuzfahrtschiffen und Flugzeugen.
Tagsüber ziehen sich die nachtaktiven Bettwanzen tief in Ritzen von Bettgestellen, Dielen und Möbeln oder hinter Tapeten und Fußbodenleisten zurück. Hier können sie mehrere 100 Eier legen. Nachts werden sie durch Körperwärme und Ausdünstungen angelockt. Alle 3-5 Tage nehmen sie eine Blutmahlzeit ein. Sie können aber auch Hungerperioden von bis zu acht Monaten überstehen. Haben sie einen Wirt gefunden, saugen sie zwischen 5 und 10 Minuten. Oft stechen sie mehrmals zu. So können ganze Wanzenstraßen entstehen. Bis heute gibt es keine einzige nachgewiesene Infektion, die durch Wanzen übertragen worden wäre. Unkomplizierte Wanzenbisse verheilen in 1 bis 2 Wochen.
Die Bekämpfung mit Insektiziden sollte unbedingt durch einen Experten durchgeführt werden. Sie dauert oft Monate. Wanzen vertragen weder niedrige noch hohe Temperaturen. Kleine Gegenstände können in Folie verpackt und für zwei Tage bei -18° tiefgefroren werden. Dies tötet Wanzen und Eier ab. Auch eine Behandlung bei Temperaturen über 50-60° ist erfolgreich. Matratzenbezüge und Kleidungsstücke sollten bei mehr als 60° gewaschen werden.
(Aus einem Artikel im Ärzteblatt aus dem Jahre 2015)