Thema des Monats August 2007

In unserem Kulturkreis besitzt Alkohol eine große Akzeptanz. Es ist aber so, dass ca. 9,6 Millionen in Deutschland ein Alkoholproblem haben (davon riskanter Konsum 6 Mio Personen, schädlicher Alkoholkonsum 2 Mio Personen, Abhängigkeit 1.6 Mio Personen; 42000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an den Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums).
[Quelle: Der Allgemeinarzt 01/2007]

Als gesundheitlich unbedenkliche Höchstmenge gelten im Mittel täglich 30 Gramm Alkohol bei Männern bzw. 20 Gramm Alkohol bei Frauen.

Aus der folgenden Übersicht kann man den Alkoholgehalt verschiedener alkoholischer Getränke entnehmen:

Standardgetränke und ihr Alkoholgehalt

• Bier 0.33 l – 13 g
• Wein 0.2 l – 16 g
• Sherry 0.1 l – 16 g
• Likör 0.02 l – 5 g
• Whisky 0.02 l – 7 g

Deutschland gehört mit einem jährlichen Pro-Kopf-Alkoholkonsum von über 10 Litern reinen Alkohols international zu den Hochkonsumländern.

Die folgende Darstellung soll auftretende Defizite der Promillezahl gegenüberstellen:

• 0.5 ‰ Fahruntüchtigkeit, Euphorie, verminderte Konzentrationsfähigkeit
• 1.1 ‰ absolute Fahruntüchtigkeit (es müssen also keine Anzeichen von Ausfallerscheinungen hinzukommen, der Fahrer kann auch keinen Gegenbeweis antreten)
• 2 – 3 ‰ Gedächtnisschwund
• 3 – 4 ‰ Bewusstlosigkeit, Koma
• 4 – 5 ‰ Atemlähmung, Tod

(Der Gewöhnungseffekt kann diese Anhaltspunkte etwas verschieben.)

Jeder Vollrausch kostet den Menschen mehr als 10 Millionen nicht regenerierbare Gehirnzellen, die Leistung des Gehirns lässt nach.

Ein kontinuierlich hoher Alkoholkonsums hat Folgen für alle Organsysteme. Einige möchte ich exemplarisch aufführen:

Lebercirrhose, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magenschleimhautentzündung, Herzerkrankungen, Muskelerkrankungen, Nervenerkrankungen, Erkrankungen des Gehirns, Durchfälle, Hauterkrankungen, Blindheit, Impotenz, Bluthochdruck, Infektanfälligkeit, Stoffwechselentgleisungen; Behinderungen von Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft getrunken haben (hier ist übrigens keine Grenzdosis bekannt).