Sucht
Thema des Monats Januar 2018
Der jährliche Pro-Kopfkonsum von Alkohol ist leicht rückläufig. Er lag in Deutschland 2016 bei 9,6 l pro Einwohner. Die Zahl der Alkoholabhängigen hat auf ca. 1,8 Millionen leicht zugenommen (zuvor 1,6 Millionen).
Bei den Drogentoten und Drogenabhängigen / Konsumenten illegaler Drogen erleben wir nun schon im zweiten Jahr steigende Zahlen. In Deutschland geht man von 240.000 – 280.000 Drogenabhängigen aus.
Auch die Zahl der Medikamentenabhängigen ist weiter gestiegen und liegt im selben Bereich wie bei den Alkoholabhängigen (1,5 -1.9 Mio).
Leicht rückläufig ist die Zahl der pathologischen und problematischen Glücksspielern.
Die Zahl der Abhängigen von elektronischen Medien liegt unverändert bei 300.000 – 500.000.
Es ist klar, dass es eine unklare hohe Dunkelziffer gibt. Dennoch kann man davon ausgehen, dass 5 -10 % der Menschen in Deutschland suchtkrank sind. Dies hat sicher viele Ursachen.
Neben guten materiellen Lebensbedingungen bei gleichzeitig hoher Verfügbarkeit von Suchtmitteln beziehungsweise elektronischer Medien spielen dabei aber auch andere Gesichtspunkte eine wesentliche Rolle wie mangelnder Sinnbezug im Leben, zunehmend engere Zeittaktung in der Arbeitswelt, Auflösung traditioneller sozialer Bezugssysteme, Information- und Reizüberflutung, zunehmende Vereinzelung und soziale Isolation vieler Menschen, wachsende Zukunftsängste aufgrund einer immer komplexeren und unberechenbareren Weltlage.
[aus dem Jahresbericht 2016 der Fachstelle Sucht Rastatt – Baden-Baden]