Schlafstörungen

Thema des Monats Oktober 2014

Schlafstörungen können vielfältige Ursachen haben. Man kann

  • äußere Einflüsse (z.B. Lärm, das Schnarchen des Partners, die Straßenlaterne, die ins Fenster scheint …),
  • innere Einflüsse (z.B. Stress, nicht verarbeitete Probleme …),
  • ungünstige Schlafgewohnheiten (koffeinhaltige Getränke, Alkohol am Abend, zu warmes Zimmer, Mittagsschlaf …) und
  • verschiedene Erkrankungen (Schilddrüsenerkrankungen …)

unterscheiden.

Es macht sicher Sinn, dass man sich in Ruhe Gedanken hierzu macht und ggf. auch mit seinem Hausarzt darüber spricht.

Wenn Probleme beim Ein- und Durchschlafen öfters auftreten, entwickelt sich oft eine negative Erwartungshaltung und die Schlafstörung kann sich verselbstständigen. Man geht schon nicht mehr gerne ins Bett, weil man weiß, dass man wieder nicht schlafen kann, man entwickelt eine regelrechte Angst vor dem Bett. Liegt man dann im Bett, schaut man immer wieder auf die Uhr, überlegt, wie lange man wieder wach ist, wie lange man bestenfalls noch schlafen kann, dass man am nächsten Tag nicht ausgeschlafen sein kann, wälzt sich ständig umher, steht auf, legt sich wieder hin …

Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, dass bei dieser Konstellation niemand schlafen kann. Aber wie kommt man da wieder raus?

Hilfreich ist häufig eine so genannte paradoxe Intervention.
Man versteht darunter, dass man etwas plant, etwas macht, was man eigentlich gar nicht will, um das zu erreichen, was man will. Oder anders ausgerückt: man freut sich darauf, ins Bett zu liegen, um eine Traumreise zu machen, um also wach zu sein. Die Traumreise kann man ausleben, sich bestimmte Situationen (Traumschiff, Skifahren, Spaziergang am Meer …, da wird jedem etwas einfallen) in schönen Bildern vor Augen führen und eben nicht das Ziel haben zu schlafen. Dabei sucht man sich eine bequeme Liegeposition und wälzt sich nicht umher.

Wichtig ist die Freude an der Traumreise, nicht das Vorhaben einzuschlafen.
Durch diesen Trick wird einschlafen erst wieder möglich.

Natürlich hat die Uhr im Schlafzimmer nichts verloren. Die Weckfunktion ist wichtig, aber eine Kontrolle durch den nächtlichen Blick auf die Uhr kann nur blockieren und muss unterbleiben.

Freuen Sie sich also beim Zubettgehen auf das Wachsein und die Traumreise und Sie werden überrascht sein, wie schnell Sie einschlafen. Wachen Sie nachts auf, schauen Sie nicht auf die Uhr, sondern freuen sich, dass Sie die Traumreise fortsetzen können und – schlafen wieder ein.

Dieses Vorgehen muss man natürlich etwas üben, aber es funktioniert, Sie werden es sehen.