MRSA
Thema des Monats Juli 2006
Die Verbreitung von multiresistenten Staphylokokken (MRSA) nimmt dramatisch zu.
Staphylokokkus aureus ist einerseits ein harmloser Kommensale auf Haut und Schleimhäuten (d.h. er gehört da ganz normal hin), andererseits kann er schwerste lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen.
Nicht selbst erkrankte Keimträger stellen die wichtigste Infektionsquelle dar. Dabei kommt insbesondere den Nasenvorhöfen eine große Bedeutung zu.
MRSA sind, und das ist das große Problem, gegen die meisten Antibiotika resistent. Wirksam sind letztlich nur noch einige wenige Antibiotika.
Eine Sanierung aller Keimträger erscheint völlig illusorisch. Vorrangiges Ziel bei der Betreuung von MRSA-Patienten ist die Verhinderung lebensbedrohlicher Infektionen wie Sepsis oder Lungenentzündung.
MRSA-Patienten müssen isoliert werden. Bei Betreten des Zimmers (auch im Pflegeheim) muss ein Schutzkittel und ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die Händedesinfektion ist besonders wichtig.
Für die Sanierung von MRSA-Trägern empfiehlt sich ein fünftägiger Zyklus:
Ganzkörperwaschung einschließlich der Haare mit dem Antiseptikum Octenisept 1:1 verdünnt, Einwirkzeit 2 Minuten, anschließend mit klarem Wasser abwaschen.
Bettwäsche, Kleidung, Handtücher, Waschlappen täglich wechseln.
Wunden mit unverdünntem Octenisept behandeln.
Sanierung der Nase mit Turixin-Nasensalbe dreimal täglich über 5 Tage.
Bei Besiedelung des Rachens dreimal täglich Mundspülung mit unverdünntem Octenisept.