Gebärmuttelhalskrebs, Genitalwarzen
Thema des Monats März 2015
Von Genitalwarzen – auch Feigwarzen oder Kondylome genannt – können sowohl Frauen als auch Männer betroffen sein. Genitalwarzen sind Hautveränderungen, die an den äußeren Geschlechtsorganen oder oft auch in der Nähe des Afters auftreten. Meist sind es stecknadelkopfgroße, weißliche oder auch rötliche bis schwarze Knötchen, die durch eine Infektion mit bestimmten Humanen Papillomviren (HPV) verursacht werden. Genitalwarzen sind sehr unangenehm und sehr ansteckend. Wichtig ist, dass sich nach der Diagnose Genitalwarzen auch der jeweilige Sexualpartner untersuchen und ggf. behandeln lässt, um das Risiko zu verringern, sich immer wieder gegenseitig anzustecken. Die Entfernung von Genitalwarzen kann schmerzhaft und schwierig sein. Genitalwarzen können auch nach einer erfolgreichen Behandlung wieder neu entstehen.
HPV wird über Hautkontakte von Mensch zu Mensch übertragen und eine Infektion mit HPV bleibt oft unbemerkt. Es gibt mehr als 100 verschiedene Typen Humaner Papillomviren, die meisten davon sind harmlos. Etwa 30 bis 40 von ihnen infizieren Zellen der Haut und Schleimhaut im Genitalbereich. Diese HPV werden beim Geschlechtsverkehr und auch schon beim Petting übertragen. Männer wie Frauen können sich infizieren und die Viren weitergeben; fast alle Menschen kommen so früher oder später in ihrem Leben mit HPV in Berührung.
13 HPV-Typen können Krebserkrankungen verursachen. Diese HPV-Typen können Zellveränderungen im Gebärmutterhals verursachen, die sich über Vorstufen zu einer Krebserkrankung entwickeln können. Neben Gebärmutterhalskrebs verursachen HPV auch andere Krebsarten, z.B. Krebs der Vulva (Schamlippen), der Vagina (Scheide) oder am After. Bei Männern können HPV-Infektionen zum Beispiel Krebserkrankungen am Penis auslösen. HPV 16 und 18 verursachen etwa 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs.
HPV 6 und 11 sind zu 90 Prozent für die Entstehung von Condylomata acuminata verantwortlich.
In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 6.200 Frauen neu an Gebärmutterhalskrebs, rund 1.600 sterben hierzulande jährlich an den Folgen dieser Krebserkrankung.
Seit 2006 respektive 2007 stehen in Deutschland zwei Impfstoffe zur Verfügung: das tetravalente Gardasil (gegen HPV 16, 18, 6 ,11) und das bivalente Cervarix (gegen HPV 16 und 18). Cervarix weist darüber hinaus auch eine Kreuzprotektion in unterschiedlichem Ausmaß auf die Virustypen 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58 und 59 auf; wobei den Virustypen 31 und 45 (nach HPV 16 und 18) ein hohes Krebs-Potenzial zugesprochen wird.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission, Mädchen im Alter von 9 bis 17 Jahren möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt zu impfen.