Wann wird es Zeit für Insulin?
Thema des Monats Januar 2011
Beim Typ-I-Diabetiker erübrigt sich diese Frage, regelmäßige Insulingaben sind für ihn lebensnotwendig.
In allen anderen Fällen gilt: so früh wie nötig, so spät wie möglich.
Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft formuliert ihre Empfehlungen in Anhängigkeit des so genannten HbA1c. Dieser Wert gibt an, wie hoch der Blutzucker in den letzten ca. 6 – 8 Wochen gelegen hat.
Demnach gilt:
Wenn die Diagnose eines Typ-II-Diabetes gestellt wird, sollte Übergewicht abgebaut werden und für mehr Bewegung gesorgt werden. Je nach Blutzuckerausgangsniveau wird gleich mit einer Tablette (Metformin) begonnen, oder zunächst noch abgewartet.
Wenn Metformin zum Einsatz gekommen ist und beträgt der HbA1c-Wert nach 3 – 6 Monaten 6,5 – 7,5 % (48 – 58 mmol/l) wird eine weitere „Zuckertablette“ hinzugenommen. Beträgt der HbA1c-Wert 7,5 % oder mehr, wird gleich mit einer Insulin-Behandlung begonnen (z.B. zu den Tabletten einmal täglich ein lang wirkendes Insulin).
Beträgt der HbA1c-Wert mit 2 „Zucker-Tabletten“ nach weiteren 3 – 6 Monaten 6,5 % oder mehr, wird zusätzlich einmal täglich ein lang wirkendes Insulin gegeben.
Beträgt der HbA1c-Wert 3 – 6 Monate nach Beginn einer Insulin-Therapie, wie oben beschrieben, 6,5 % oder mehr, sollte die Insulin-Therapie intensiviert werden (z.B. zusätzlich ein kurz wirkendes Insulin zum Essen).
Heute werden in Deutschland rund 2 Millionen Menschen mit Insulin behandelt, darunter ca. 400000 Typ-I-Diabetiker.