Transplantation
Thema des Monats Dezember 2005
Nach dem Tod können Organe entnommen werden, wenn
- die Einwilligung des Verstorbenen (oder stellvertretend seiner Angehörigen) vorliegt
- der Hirntod eingetreten ist.
Wenn der Hirntod eingetreten ist, ist das Hirn vollständig und irreversibel zerstört. Nur durch die künstliche Beatmung kann dann die Funktion der restlichen Organe noch für eine gewisse Zeit aufrechterhalten werden. Die Hirntodfeststellung erfolgt durch 2 erfahrene Ärzte, unabhängig voneinander. Es handelt sich dabei nicht um eine Prognose über den künftigen Zustand des Patienten, sondern um die Feststellung, dass die Gehirnfunktionen unwiderruflich erloschen sind. Ein Irrtum ist dabei nicht möglich.
Für viele Menschen ist es ein Tabuthema, sich zu Lebzeiten mit der Organspende zu beschäftigen. Ich halte es aber für wichtig, dass man für sich klärt, ob man im Falle des eigenen Todes zur Organspende bereit ist oder nicht. Und wenn ja, für welche Organe. Eine feste Altersgrenze für Organspender gibt es nicht. Vielmehr entscheidet der allgemeine Gesundheitszustand. Einen Organspendeausweis erhalten Sie in vielen Apotheken, über die u.a. Links oder auch bei mir. Für die Verteilung der Spenderorgane gelten strenge Kriterien. Die Vermittlung erfolgt immer über Eurotransplant in Leiden in Holland.
Im Moment warten in Deutschland ca. 11500 Menschen auf ein Spenderorgan. Seit der 1. Nierentransplantation 1963 sind in Deutschland über 70000 Organe verpflanzt worden. Auch die Gehörknöchelchen des Mittelohrs und die Hornhaut der Augen lassen sich transplantieren.
Organ | Intakte Transplantate nach 1 Jahr | Intakte Transplantate nach 5 Jahren | Anzahl transplantierter Organe in Deutschland 2004 |
---|---|---|---|
Niere | 84 % (bei Lebendspende 93 %) | 68 % (bei Lebendspende 82 %) | 1974 |
Leber | 70 % | 59 % | 779 |
Herz | 76 % | 67 % | 355 |
Lunge | 71 % | 51 % | 221 |
Bauchspeicheldrüse | 75 % | 62 % | 174 |
Dünndarm | 5 |
Unter folgenden Adressen können Sie weitergehende Informationen zu diesem Thema erhalten:
Deutsche Stiftung Organtransplantation,
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,
Herztransplantation Südwest e.V.