Knochenmarkspende
Thema des Monats Januar 2006
Statistisch erkrankt alle 45 Minuten in Deutschland ein Mensch an Leukämie. Häufig ist die Übertragung gesunder Stammzellen die einzige Chance auf Heilung. Inzwischen sind mehr als 1,25 Millionen Menschen in der deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eingetragen. Sie ist damit die weltweit größte Knochenmarkspenderdatei und konnte bereits rund 8000 Transplantationen ermöglichen.
Wenn die Entscheidung zur Aufnahme in die Datei gefallen ist, werden für die erste Typisierung 5 ml Blut benötigt. Diese geringe Menge reicht, um bestimmte Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) zu bestimmen. Diese Blutentnahme können Sie gerne in meiner Praxis unentgeltlich vornehmen lassen. Spenden kann jeder Gesunde zwischen 18 und 55 Jahren. Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb der folgenden 10 Jahre zum Stammzellspender zu werden, beträgt rund 1,5 %. Im Falle einer Übereinstimmung der ersten Merkmale erfolgen weitere Typisierungen, die einen genaueren Abgleich der HLA-Merkmale von Spender und Patient ermöglichen.
Nur noch bei knapp einem Viertel aller Spender wird das Knochenmark unter Vollnarkose aus dem hinteren Beckenkamm entnommen. Dieser Eingriff ist mit einem dreitägigen Krankenhausaufenthalt verbunden. In mehr als 75 % der Fälle spritzt sich der Spender fünf Tage lang einen Wachstumsfaktor (G-CSF), um die Produktion von Stammzellen im Knochenmark und deren Ausschwemmung ins Blut anzuregen. Über eine bestimmte Technik der Blutentnahme (Apherese), die einige Stunden dauert und ambulant durchgeführt wird, werden anschließend die Zellen aus dem Blut gesammelt.
Die Registrierung eines potentiellen Spenders kostet 50 €. Da keine Förderung aus öffentlichen Geldern stattfindet, ist die DKMS auf Geldspenden angewiesen (Spendenkonto 255 556, BLZ 641 50020, Kreissparkasse Tübingen).
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.dkms.de.