Hüftdysplasie

Thema des Monats März 2012

Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk. Es setzt sich zusammen aus der Hüftgelenkspfanne und dem Hüftgelenkskopf.

Beim Neugeborenen besteht das Hüftgelenk aus Knorpel. Im Rahmen der normalen Entwicklung verknöchert der Knorpel im Säuglingsalter (ca. 3. – 9. Lebensmonat). Für die regelmäßige Verknöcherung des Hüftgelenkes ist eine richtige Stellung von Hüftkopf zu Hüftpfanne erforderlich. Besteht eine Fehlstellung, kommt es ohne eine Korrektur zu einer Verknöcherung in dieser Fehlstellung. Außerdem kann sich das Gelenk in Form und Größe nicht richtig ausbilden. Dies führt mittelfristig zu einer mangelhaften Funktion mit nachfolgender Schädigung bzw. Zerstörung.

Mädchen sind von einer Hüftdysplasie sechsmal häufiger betroffen als Jungen. Nach Beckenendlagenschwangerschaften kommt es zu einem gehäuften Auftreten. Auch Fruchtwassermangel, Mehrlingsschwangerschaften und schwere Kinder sollen gehäuft zu Hüftdysplasien führen.

Bei der normalen Untersuchung kann man erste Hinweise finden. U.a. kann in Bauchlage eine Ungleichheit der Gesäßfalte auffallen. Als Standard der Diagnosestellung gilt aber der Ultraschall. Er ist Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung U3. Röntgenuntersuchungen kommen frühestens nach 3 Monaten zur Anwendung, da sich der Gelenkknorpel im Röntgen nicht darstellt.

Bei der leichten Form reicht es meistens aus, das Kind konsequent breit zu wickeln. Moderne Windelsysteme unterstützen das Wickeln in gespreizter Beinhaltung.

Bei schwereren Formen kann eine Bandagierung, das Tragen einer Schiene oder ein Gips erforderlich werden. Gelegentlich kann auch eine Operation notwendig sein. Sogenannte Umstellungsosteotomien werden aber nicht mehr so häufig durchgeführt wie früher.

Unbehandelte bereits leichtere Hüftdysplasien können später zu vorzeitigem Verschleiß führen.