Divertikulitis
Thema des Monats Mai 2006
Mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit von Divertikeln (Ausstülpungen des Darmes) zu. Haben bei den 40jährigen nur rund 5 % Divertikel, steigt der Anteil bei den 65jährigen auf 50 – 60 %. In mehr als der Hälfte der Fälle sind die Divertikel im Sigma (also in dem Darmabschnitt vor dem Enddarm) lokalisiert.
Die überwiegende Mehrheit der Divertikelträger bleibt dauerhaft beschwerdefrei. Fast ein Viertel entwickelt allerdings eine Divertikulitis, d.h. das Divertikel entzündet sich. Ursachen für die Entwicklung vom Divertikel zur Divertikulitis sind nicht bekannt.
Dennoch ist eine ballaststoffreiche Ernährung empfehlenswert. Männer sind von Komplikationen häufiger betroffen als Frauen. Außerdem gilt Übergewicht als Risikofaktor für einen komplizierten Verlauf.
Symptome
Die Divertikulitis macht am häufigsten einen linksseitigen Unterbauchschmerz. Ein Viertel der Patienten klagt über Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle.
Therapie
Die unkomplizierte Divertikulitis kann in aller Regel mit einer Antibiotikatherapie ambulant behandelt werden. Beim erstmaligen Auftreten ist von einer guten Prognose auszugehen, da 85 % komplett ausheilen.
Eine Operation (Sigmaresektion) steht an, wenn die Antibiotikatherapie nicht greift und es zu weiteren Entzündungsschüben (Rezidiven) kommt.
Die Hälfte dieser Rezidive tritt innerhalb des ersten Jahres auf. Sie sprechen im Allgemeinen schlechter auf eine erneute Antibiotikatherapie an. Außerdem steigt mit jedem weiteren Entzündungsschub die Komplikationsrate.
Heutzutage wird nach dem zweiten Divertikulitisschub die Operation empfohlen.