Clostridium difficile
Thema des Monats Juli 2016
Die Zahl der Infektionen ist deutlich angestiegen: 2000 wurden in Deutschland 1300 Patienten stationär behandelt, 2013 waren es 31000.
Antibiotika-Therapien, Chemotherapien oder auch große bauchchirurgische Eingriffe sind Risikofaktoren für die Entstehung dieses Krankheitsbildes. Ausgelöst durch diese Therapien kann es durch toxinbildende Clostridium difficile-Stämme zu einer Verdrängung der normalen Darmflora kommen. Bevorzugt sind ältere und immungeschwächte Menschen betroffen. Begünstigt wird das Auftreten der Erkrankung durch die Einnahme nichtsteroidaler Antiphlogistika (wie Ibuprofen, Diclofenac), Protonenpumpenhemmer (wie Pantoprazol, Omeprazol) und H2-Rezeptor-Antagonisten (wie Ranitidin).
Klassisch sind viele Durchfälle mit typisch fauligem Geruch. Es können auch blutige Durchfälle auftreten. Gefürchtet ist die pseudomembranöse Enterocolitis und das toxische Megacolon. Es ist durchaus möglich, das es zu einem Platzen des Dickdarms (Kolonperforation) und sogar zum Tod kommt.
Wenn ein Durchfall mehrere Tage besteht und es eine Vorgeschichte mit einer Antibiotika-Therapie gibt, muss an das Vorliegen eines Clostridium-Durchfalls gedacht werden. Der Toxin-Nachweis gelingt bei der Stuhluntersuchung innerhalb weniger Stunden. Die Clostridien werden antibiotisch mit Metronidazol über 10 – 14 Tage behandelt. Alternativ kann auch Vancomycin eingesetzt werden.
Besonders bei älteren Menschen und bei Patienten mit anderen Risikofaktoren kommt es immer wieder zu Rezidiven (erneuter Durchfall innerhalb von 3 Monaten). Man geht von 15 – 30 % Rezidiven aus.