Allergie
Thema des Monats April 2005
Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Körpers gegenüber bestimmten Substanzen der Umwelt. „Überschießend“, weil diese Fremdstoffe (z.B. Pollen) eigentlich keine Gefahr für den Körper darstellen.
Prinzipiell kann jeder Stoff der Umwelt Auslöser einer Allergie werden (von A wie Apfel bis Z wie Zahnpasta). Warum der eine Stoff bei einem Menschen eine Allergie auslöst und der andere nicht, ist unklar.
Folgende allergische Symptome können auftreten:
- am Auge: Bindehautentzündung, Lidschwellung
- in den Atemwegen: Schnupfen, Asthma
- an der Haut: Nesselsucht, Neurodermitis
- im Magen-Darm-Trakt: Übelkeit, Durchfälle
Im Moment schätzt man, dass es ca. 20.000 allergieauslösende Stoffe gibt. Eine Diagnose zu stellen, ist daher oft sehr aufwendig. Die sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte liefert oft die ersten Hinweise.
Hauttests (hier werden mögliche Substanzen aufgebracht und beobachtet, ob eine Hautreaktion entsteht), ggf. Labortests (spezifische IgE-Antikörper) und Provokationstests (ist das Symptom im Test reproduzierbar?) können die Diagnostik abrunden.
Die wichtigste Maßnahme ist, den Kontakt mit dem auslösenden Stoff zu vermeiden. Dies ist sicher bei einer Nickelallergie leicht. Bei einer Pollenallergie lässt es sich leider nicht so umsetzen. Hier kann eine sogenannte Hyposensibilisierung helfen. Dabei erhält man über einen längeren Zeitraum die allergieauslösenden Stoffe in ansteigender Dosierung verabreicht, um den Körper unempfindlich zu machen.
Antihistaminika mildern Allergie-Symptome, indem sie die Histaminwirkungen reduzieren. (Das Histamin ist für die Symptome verantwortlich).
Cromoglycin dichtet die Mastzellen ab und reduziert so die Histaminfreisetzung (wirkt aber schwächer und nicht akut).
Montelukast ist eine neue Möglichkeit, den allergievermittelten Entzündungsprozess zu reduzieren.
Manchmal kommt man um den Einsatz von Cortison nicht herum. Cortison ist ein körpereigenes Hormon und steht je nach Notwendigkeit als Spray, als Tropfen, als Tablette, als Spritze und als Creme zur Verfügung.
Angesichts der Vielzahl der Möglichkeiten ist es wichtig, eine individuelle Therapie zu konzipieren.